Bei Brigitte

Das Ziel ist das Ziel:
Wandere 17000 Schritte und 300 Stockwerke hoch zu Brigitte.

Hüür verdienst du dir den Worscht-Chääs-Salod oder den heisse Schöblig met Röschti redlich. Bei Brigitte ist die Speisekarte im Appenzeller Dialekt gehalten. Die Gastgeberin im Berggasthaus Tierwis ist in der kalten Jahreszeit im Appenzellischen daheim, verlegt ihren Sommersitz aber auf St. Galler Boden, wo die "Tierwis" liegt. Am äussersten Punkt der Kantonsgrenze nämlich. Hier, auf 2085m ü. M., heisst sie Wandernde aller Couleur willkommen. Chinesische Touristen, Trailrunner, Einheimische. Etliche wählen den direkten Weg von der Schwägalp. Nach dem frischen Salat oder der Wurst, die mit der hauseigenen Transportbahn an den Berg gelangen, geht's für sie gleich weiter auf den Säntisgipfel, der 500 Höhenmeter und ein Himmelsleiterli entfernt liegt. Das Bähnli übrigens, sagt man, sei das älteste Transportbähnli in Europa. Ganze 30 Minuten dauert der Transport. Einst von Hand gekurbelt, übernimmt heute ein VW-Käfer-Motor diese Arbeit. Psst: Kenner wählen den selten begangenen Wanderweg vom oberen Toggenburg her.
Alpstein ist auch Toggenburg. Und wie! Die Innerrhödler haben wohl einen grossen Anteil am Gebirge, doch zahlreiche markante Gipfel wie Schofberg, Altmann, Silberplatten, Lütispitz und Grenzchopf liegen auf Toggenburger Boden. Die Kantonsgrenze verläuft ab und an mitten durch den Gipfel oder entlang des Wanderweges.
A propos Kantonsgrenze: Das Berggasthaus Rotsteinpass liegt gar auf zwei Böden. Die Grenze verläuft mitten durchs Gebäude. Die Warentransportbahn derweil ist Toggenburgisch und liefert Speis & Trank ab Thurwies. Die Infrastruktur für diese Bahn stammt vom stillgelegten Skilift im Rietbad.
Gut gebettet am Berg. Auf dem Toggenburger Höhenweg folgt eine Alpbeiz auf die andere. Hoch über den Dörfern ist der Schlaf tief und verdient. Ausserdem geht die Sonne über den Gipfeln ganz besonders schön auf.

Gipfeltreffen.

Weiter oben schmeckt der Most besser.